Patrick Heidmann

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Filmkritiken von Patrick Heidmann

Craig Johnson kann sich auf einen wunderbar aufgelegten Woody Harrelson im Misanthropen-Modus und allerlei amüsante Momente (nicht zuletzt in Interaktion mit sehenswerten Partnerinnen wie Laura Dern, Judy Greer oder Margo Martindale) verlassen. Die Leichtigkeit, mit der er noch in The Skeleton Twins Tragikomik aus dem Ärmel schüttelte, geht ihm dieses Mal allerdings ab. Und was Daniel Clowes-Adaptionen angeht, kommt »Wilson – Der Weltverbesserer« auch an »Ghost World« nicht heran
Historienepos meets Gaunerkomödie – »King Arthur: Legend of the Sword« entspricht genau den Erwartungen, die man hat wenn Guy Ritchie sich der Artussage annimmt. Als Lob ist das nicht unbedingt zu verstehen, denn Ritchie trägt mit seinen etwas abgenutzten Coolness-Mätzchen so dick auf, dass das Potential der Vorlage brachliegen bleibt und alles in die Langeweile abrutscht
»Get Out«, das fantastisch besetzte Regiedebüt des Komikers Jordan Peele, ist ein von gruseligen Untertönen und Humor durchzogener Gesellschaftskommentar, der auf unterhaltsame Weise den dauerpräsenten Rassismus in der US-Gesellschaft zum Thema macht
In einer an starken Führungspersönlichkeiten armen Zeit entdecken Film und Fernsehen Winston Churchill. Nach »The Crown« und vor »Darkest Hour« zeigt Jonathan Teplitzkys solider Film »Churchill« den legendären britischen Premier in den schwierigen Tagen vor dem D-Day
Warren Beattys lang gehegtes Herzensprojekt »Regeln spielen keine Rolle«, mit dem er nach fast 20 Jahren Pause auf den Regiestuhl zurückkehrt, schwächelt an vielen Fronten. Schauspielerisch immerhin holen er und seine Mitstreiter das meiste aus dieser nur teilweise auf Fakten basierenden Geschichte über das Hollywood der späten 50er Jahre heraus
Von dem, was Baran bo Odar im deutsch sprachigen Raum zum Vorzeigeregisseur für Genrekino gemacht hat, ist in seinem US-Debüt leider kaum etwas zu sehen. »Sleepless« ist ein uninspirierter Standardactionthriller mit erwartbarem Plot und prominentem, aber unter seinen Möglichkeiten bleibendem Ensemble
Erst ein, dann zwei Hollywood-Stars, die in einem riesigen Raumschiff dem sicheren Tod entgegen blicken. Der gefällig designte, auf kurzweiliges Entertainment setzende Film »Passengers« von Morten Tyldum lotet die dramatischen Abgründe kaum aus und verblasst im Vergleich zu anderen Stranded-in-Space-Filmen
Auf eine richtig gelungene Computerspiel-Verfilmung muss weiterhin gewartet werden. Zwar erleidet Justin Kurzel keinen kreativen Schiffbruch wie Duncan Jones mit »Warcraft«. Doch trotz Genre-gerechter Kampfszenen und eines prominenten Ensembles gerät »Assassin's Creed« eher langweilig
Das Sequel »Jack Reacher: Kein Weg zurück« bietet letztlich das gleiche wie vor vier Jahren der erste Teil: solide, kurzweilige Action-Unterhaltung
Woody Allen gelingt mit »Café Society« wieder eine deutliche Steigerung. Verantwortlich dafür ist vor allem sein Ensemble um Jesse Eisenberg und Kristen Stewart sowie die erstklassige Kameraarbeit von Vittorio Storaro

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